Es war im Jahr 1727. In einer kleinen Buchhandlung in Lichfield, England, packte ein Mann, der immer wieder von Hustenanfällen geschüttelt wurde, Bücher in eine Kiste, um sie auf seinem Marktstand in Uttoxeter zu verkaufen. Zwischen zwei Hustenanfällen bat er seinen 18-jährigen Sohn, diesmal die Bücher zu tragen. Der junge Mann, der gerade in einem seiner Latein-Schulbücher las, hörte zwar die Bitte, aber er reagierte nicht darauf und blieb sitzen.
Die Kutsche kam und der Vater trat mit der Last der Bücher hinaus in den Regen, um sich auf den Weg zu dem 30 km entfernten Markt zu machen.
Fünfzig Jahre später stand ein älterer Mann einige Stunden im strömenden Regen an einem Marktstand in Uttoxeter. Als der Regen endlich nachließ, ging er langsam zu der wartenden Kutsche und fuhr davon. Es war der englische Schriftsteller Samuel Johnson, Sohn des oben erwähnten kranken Buchverkäufers. Er wurde so sehr von der Erinnerung an das lange zurückliegende Ereignis verfolgt, dass er für sein damaliges Versäumnis mit diesem eigenartigen Verhalten büßen wollte.
Die Eltern zu ehren ist mehr als ein Gebot, es ist ein Vorrecht. Kinder ehren ihre Eltern durch Gehorsam. Wenn sie erwachsen sind, kann das immer noch geschehen: durch gelegentliche Anrufe oder Besuche oder durch aufopfernde Fürsorge und Hilfe, wenn sie pflegebedürftig werden.
Versäumte Gelegenheiten, den Eltern Liebe und Ehre zu geben, kann in späteren Jahren zu tiefem Bedauern und Schmerz führen. Gottes Gebot lautet: »Ehre deinen Vater und deine Mutter.« Und Gehorsam belohnt Gott immer. Rudi Joas