In der Offenbarung wird nicht nur das Gericht über die Menschen beschrieben, sondern auch über den Teufel. In Offenbarung 20,10 heißt es: »Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier ist als auch der falsche Prophet; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.« Darin haben Kritiker einen Widerspruch zu dem Vater-Gott der Evangelien gesehen. Während der Jesus des Neuen Testamentes einen vergebenden Gott der Liebe verkünde, falle man hier zurück in eine alte, an sich überwundene Theologie des Kampfes zwischen Gut und Böse.
Doch hierbei wird etwas übersehen: In den Evangelien tritt Jesus Christus mit dem Angebot der Erlösung auf. Er bietet Vergebung für Sünder an, indem er ihre Sünden durch seinen eigenen Tod sühnt. Damit ist das Problem der Folge der Sünde für den, der sein Leben Jesus Christus anvertraut, gelöst. Dadurch ist aber noch nicht der Zustand eingetreten, dass keine Sünden mehr begangen werden. Vielmehr bleibt der Teufel weiterhin aktiv. Er ist die geistliche, verführerische Macht, die hinter dem Bösen steckt, das in der Welt präsent ist. Er hat selbst gegen Gott rebelliert und versucht fortlaufend, die Menschen in diese Rebellion mit einzubeziehen. Dies ist sowohl für Christen wie für Nichtchristen eine alltäglich spürbare Realität.
In der neuen perfekten Welt, die Gott nach diesem Kosmos schaffen wird, hat diese Quelle des Bösen jedoch keinen Platz mehr. Denn dort wird es weder Tod noch Schmerz oder Trauer (als Folgen von Sünde) mehr geben. Der Verführer, der stets versucht, die Menschen von Gott zu trennen, muss daher endgültig gerichtet werden. Und genau das wird geschehen. Markus Majonica