Die Auswertung einer Umfrage brachte für einen Marburger Soziologen im vergangenen Jahr Erstaunliches zutage: Ganz entgegen manchen Trends in der Gesellschaft führten beispielsweise nicht mehr Geld, Gendergerechtigkeit oder väterliche Familienpräsenz zu höherer Lebenszufriedenheit, sondern z. T. das genaue Gegenteil: ein begrenzter Verdienst von 2000 Euro netto; als Frau mehr Hausarbeit übernehmen als der Partner; als Vater spät Feierabend machen, das führe bei beiden Partnern zu mehr Zufriedenheit. (Quelle: Dillzeitung vom 21.03.2020)
Wann und wodurch stellt sich Lebenszufriedenheit bei uns ein? Das mag individuell unterschiedlich sein, aber offenbar hängt es nicht wirklich davon ab, was uns die Medienwelt und unser privates Umfeld oft vorgaukeln. Der Studie lag eine Punktevergabe zugrunde, die zu einer Gesamtzahl zwischen 0 und 100 führen konnte. Im Schnitt mit 74 Punkten seien demnach die Deutschen ein sehr zufriedenes Volk. Was aber ist mit der Restpunktzahl? Offenbar fehlt doch noch beinahe ein ganzes Drittel am vollkommenen Glück. Wie wäre das denn zu erreichen?
Der Tagesvers weist auf eine Komponente hin, die in der Umfrage offenbar keine Berücksichtigung fand: unser Verhältnis zu Gott. Das war für den Schreiber des Psalms wohl das Entscheidende, um Lebenszufriedenheit und Glück zu empfinden. Aber der Vers weist uns auch noch auf etwas Weiteres hin: Ist nicht viel entscheidender, wie zufrieden wir in der Ewigkeit sein können? Und darüber entscheidet, auf wen und was wir unser Leben hier ausrichten: Nur wenn es Gott ist, werden wir für ewig zufrieden sein - bei ihm! Und die Zuversicht einer ewigen Erlösung kann sogar all das überstrahlen, was hier in unserem Leben eher nicht erfreulich ist.
Joachim Pletsch