Mein jüngster Schwager ist bei der freiwilligen Feuerwehr. Einige Zeit durchlief er verschiedene Ausbildungsphasen, und wir haben diese als Familie z. T. intensiv miterleben dürfen. Am meisten begeistert war dabei unser dreijähriger Sohn. Feuerwehr ist bei ihm ganz groß geschrieben.
Einmal lud uns mein Schwager zu einem Rettungseinsatz ein. Natürlich war es »nur« eine Übung, aber doch sehr realistisch, denn es geht darum, den Bedingungen im späteren Einsatz möglichst nahe zu kommen. Kern der Übung, die wir nun miterlebten, war die Rettung von bewusstlosen Bewohnern aus einem völlig verqualmten Haus. Dies bedeutete für die Retter, dass die Sicht gleich null und die Vergiftungs- und Erstickungsgefahr sehr hoch war. Wenn wir erwartet hätten, dass das Rettungsteam, sobald es am Ort des Geschehens eingetroffen war, blindlings in dieses Haus gestürmt wäre, so wurden wir gleich zu Beginn eines Besseren belehrt. Zuallererst wurde durch Ausrüstung und Vorgehensweise sichergestellt, dass die Retter selbst nicht in Gefahr gerieten, denn nur so konnten auch die Leute gerettet werden.
Ähnlich verhält es sich bei dem Retter Jesus Christus, den Gott uns Menschen gesandt hat, um uns aus der Dunkelheit unserer Gottesferne zu retten. Es musste sichergestellt sein, dass er bei dieser Rettungstat nicht selbst zugrunde ging. Und tatsächlich war das so. Er starb zwar zunächst für unsere Sünden am Kreuz, aber weil er Sohn Gottes und selbst ohne Sünde war, stand er von den Toten wieder auf, um alle die mit in sein neues Leben hineinzunehmen, die jetzt seine rettende Tat für sich in Anspruch nehmen.
Joachim Pletsch