Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt, aber die Gerechten sind furchtlos wie ein junger Löwe.
Sprüche 28,1
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es oftmals ist, sich nicht von den Alltagspflichten hetzen zu lassen. Vielleicht, weil sie an ihrem Arbeitsplatz wohnen, sind häufig Hausfrauen und Mütter, die meistens sämtliche Termine aller Familienmitglieder organisieren, Getriebene, insbesondere dann, wenn sie zusätzlich zu ihrem Hauptberuf noch einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Auch Berufstätigen, die ihre Arbeit mit nach Hause nehmen, ständig Überstunden machen oder auch zu Hause einfach nicht abschalten können, geht es oft so. Man benimmt sich, als wäre man unersetzlich, gönnt sich kaum Ruhezeiten und plant abends vor dem Schlafengehen schon den nächsten Tag, indem gedanklich aufgelistet wird, was alles morgen zu tun ist.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich schon geärgert habe, wenn der nächste Tag ein Sonntag war; denn da haben die Geschäfte geschlossen, und arbeiten sollte man da auch nicht. Doch spätestens an diesem Punkt musste ich einen ganz bewussten Stopp einlegen! Die eigenen (in der Regel zu hohen) Ansprüche zu hinterfragen und sich klarzumachen, dass Gottes Prioritäten zunächst nicht in gepflegten Wohnungen, hohen Geschäftsgewinnen oder zufriedenen Kunden liegen, sondern darin, ihn zu ehren und zu lieben und Nächstenliebe zu praktizieren, war heilsam. Die Blickrichtung zu ändern und dabei zu erkennen, was Gott alles täglich für uns, für mich tut, lehrt Dankbarkeit und gibt Mut zum Loslassen des eigenen Stückwerks. Sich Zeit zur bewussten Stille vor Gott zu nehmen, unterbricht die Spirale des Getriebenseins, schenkt innere Zufriedenheit und lehrt, auf das Wesentliche zu sehen. Nämlich auf den Wert des Lebens, das durch den Herrn Jesus erschaffen und teuer am Kreuz erkauft wurde.
Daniela Bernhard