Namib – leeres Land! So heißt die Atlantikküste Namibias, der trockenste Ort der Erde. In manchen Jahren fallen hier nur 4-5 mm Niederschlag. So viel wie bei uns bei einem kurzen Landregen!
Riesige Sanddünen, soweit das Auge reicht. Kein Lebewesen ist zu sehen! Am Tag klettert das Thermometer häufig auf 70 Grad, in der Nacht liegen die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Kein Wunder, dass sich hier scheinbar kein Leben regt. Namibia ist deshalb mit 1,2 Bewohnern pro Quadratkilometer eines der am dünnsten besiedelten Länder der Erde.
Trotz aller Leere gibt es in der Namib die verschiedensten Tiere. Doch wie stillen diese ihren sicher großen Wasserbedarf?
Die Schwarzkäfer z. B. haben eine interessante Methode, sich Feuchtigkeit zu beschaffen. Weil in den kalten Nächten häufig Nebel entsteht, können sie über ihre feinen Härchen auf der Körperoberfläche Feuchtigkeit sammeln. Dabei machen sie einen Kopfstand. So laufen die feinen Tröpfchen zum Mund hin.
Christen haben manchmal den Eindruck, in einem dürren und leeren Land zu leben. Sie empfinden in ihrer Seele großen Mangel. Hat Gott ihnen mit unserem Tagesvers zu viel versprochen? Oder liegt es daran, dass sie sich nicht richtig verhalten, um an Wasser, an Freude und ein erfülltes Leben zu kommen? Sicher verlangt Gott von ihnen keinen Kopfstand wie beim Schwarzkäfer; vielleicht genügt schon, morgens rechtzeitig aus dem Bett zu kommen, damit man Zeit hat, in der Bibel zu lesen und zu beten. Wer das tut, erfährt immer wieder etwas von dem erfrischenden, stärkenden »Wasser«, das Gott für uns bereithält.
Gerhard Kimmich