Wir fuhren auf dem Irrawaddy, um ein »Töpferdorf« zu besuchen. Dieses ganze Dorf hatte mit der Herstellung von Tontöpfen zu tun. Wir sahen die einzelnen Arbeitsschritte, bis der Tontopf fast fertig war. Was gab es da nicht alles zu bestaunen! Der letzte Arbeitsgang fehlte allerdings noch: Die Töpfe mussten in den Ofen zum Brennen. Immer wieder wurde neues Holz nachgelegt. Von vorne machten wir uns keinen Begriff von den Ausmaßen dieses Ofens. Dann wurden wir eingeladen, nach hinten die Anhöhe hinaufzusteigen. Wir standen vor einer Art breitem Kamin aus aufgeschichteten Ziegeln. Der Angestellte nahm einen kleinen Ziegelstein heraus, und so konnten wir hineinschauen. 80 Töpfe standen im lodernden Feuer, 3 Tage lang. Ein Anblick, bei dem man an ein Inferno denken muss!
Ich muss gestehen, dass ich von diesem Bild beeindruckt war und das doppelt!
In der Bibel redet Gott gerne in Gleichnissen zu den Menschen, sodass sie es besser verstehen können. Gott will Menschen formen wie einen Tontopf. Und es gibt je nach Verwendungszweck verschiedene Ausführungen von Tontöpfen.
Der Mensch zeigt durch die Umkehr zu Gott, dass er damit einverstanden ist und sich ganz und vertrauensvoll in die Hand des Töpfers gibt. Gott beginnt und modelliert an diesem Gefäß. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem es gebrannt werden muss, um seine Tauglichkeit zu erhöhen – also ab ins Feuer. Das sind Situationen, die uns ganz und gar nicht gefallen. Aber genau in diesen Situationen wächst dann ein Christ. Zuerst beginnt das Ganze aber mit einer Kehrtwende zu Gott. Keine Angst! Mit Gott an der Seite wird die Qualität dieses Lebens erhöht, und wir werden brauchbarer. Waltraud Baumann