Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen.
Matthäus 6,19
Ich habe in meinem Leben schon viele Dinge gesammelt. Da gab es einmal einen Setzkasten mit ganz vielen Mini-Parfumfläschchen, die ich irgendwann verschenkt habe, weil mir die Putzerei dieser Fläschchen zu viel Zeit geraubt hat. Da waren Briefmarken und Münzen, die am Ende keinen Wert mehr hatten. Oder Puppen und Teddybären, die wahre Staubfänger waren. Von all dem habe ich mich inzwischen längst getrennt.
Jetzt war nur noch mein Goldschmuck übrig, der sich im Laufe meines Lebens angesammelt hatte, und den ich irgendwann verkaufen wollte. Dem Gewicht nach hatte er einen Wert von 7000-8000 Euro. Um ihn vor Einbrechern zu schützen, hatte ich ihn in einem Ballistol-Universalöl-Dosensafe versteckt und meine Familie darüber informiert, dass diese Dose sehr wertvoll ist. Aber ausgerechnet diese Dose ist seit einiger Zeit spurlos verschwunden! Mein Mann vermutet, dass er damit die Fahrradketten ölen wollte und als nichts herauskam, hat er das Gefäß womöglich in den Müll geworfen. Aber ganz sicher ist er sich nicht.
Mir ist es schon öfter passiert, dass ich in meiner Schusseligkeit Gegenstände an Plätzen abgestellt habe, wo sie absolut nicht hingehören, und wo ich sie dann nach Monaten plötzlich wiedergefunden habe. Deshalb habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich eines Tages meinen Schmuck doch noch zurückbekomme.
Diese Geschichte zeigte mir sehr schmerzhaft, dass Gott immer recht hat, wenn er uns sagt, dass wir auf Erden keine Schätze sammeln sollen. Und sie erinnert mich an den reichen Kornbauern, von dem die Bibel in Lukas 12,16-21 erzählt. Der baute sich riesige Scheunen, um all seine Schätze aufzubewahren, aber vergaß Gott dabei völlig. Als er plötzlich starb, nutzte ihm sein ganzer Reichtum nichts mehr.
Sabine Stabrey