Der mächtige Affenbrotbaum neben unserem Haus auf der Missionsstation in Afrika hatte uns schon gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes mächtig imponiert. Mit seinem riesigen Stamm von etwa zwei Metern Durchmesser und seiner weit ausladenden Baumkrone war es angenehm, in seinem Schatten auszuruhen. Aber eines Tages ließ er uns selbst in der Nacht unruhig werden. Wir hatten entdeckt, dass einige Blüten aufgebrochen waren. Aber die Blüten sind nur eine Nacht lang schneeweiß. Wenn wir also ein Foto machen wollten, mussten wir es in der Nacht tun, denn am Morgen haben die Blüten bereits braune Ränder.
Nach einer Nacht der Blüte verblüht! Welch ein treffendes Bild für die Vergänglichkeit unseres Lebens. Was bleibt? Ja, die Blume verwelkt. Unser Leben verwelkt. Und dann? Alles ist vergänglich. Schönheit verwelkt. Kraft schwindet. Aber das Wort unseres Gottes, so, wie wir es in der Bibel nachlesen können, behält seine Aktualität. Aus der Bibel kann ich immer wieder von neuem Kraft schöpfen. Sie zeigt, worauf es ankommt, und richtet meinen Blick auf das Ziel, das Gott sich mit mir gesteckt hat.
Gleichzeitig zeigt die Bibel mir auch, was Gott für mich eingesetzt hat, damit ich selig werden kann. In Jesus Christus öffnet er mir die Tür zur ewigen Seligkeit, durch das Geschenk seiner Erlösung. Und das Schöne dabei ist: Er zieht seine ausgestreckte Hand nicht zurück, wenn ich schuldig werde. Im Gegenteil! Er geht jedem Glaubenden nach, um ihm zu helfen, dass er den Weg des Lebens fröhlich geht. Die Blüte des Affenbrotbaumes verliert ihre Schönheit nach einer kurzen Nacht. Gottes Liebe verwelkt nie. Walter Ulmer