Voller Hoffnungen segelten die Meuterer nach Tahiti zurück. 16 von ihnen entschlossen sich, dort zu bleiben. Später wurden sie gefangen genommen und teilweise zum Tod verurteilt. Die anderen neun machten sich in Begleitung von 6 eingeborenen Männern und 12 Frauen auf die Suche nach einer abgelegenen, unbewohnten Insel. Tatsächlich fanden sie einen geeigneten Ort: Pitcairn hatte Trinkwasser, Holz, fruchtbaren Boden, viele Früchte und war auf den damals gebräuchlichen Seekarten falsch eingezeichnet. Die Bounty wurde verbrannt, damit sie nie in Versuchung kämen, zurückzusegeln.
Trotz der guten landschaftlichen Bedingungen erfüllte sich der Traum von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nicht. Die Meuterer hatten nicht bedacht, dass sie ihre eigene Bosheit und Schuld mit in das schöne Land brachten. Die Meuterei auf der Bounty fand im selben Jahr wie die französische Revolution statt. Ähnlich wie die französischen Revolutionäre wurden auch die Seeleute, die gegen Unterdrückung und Willkür gemeutert hatten, selbst zu Unterdrückern. Die Weißen teilten das Land unter sich auf und ließen die Männer aus Tahiti für sich arbeiten.
Es folgte die nächste Meuterei. Die polynesischen Männer töteten 5 der 9 Europäer. Die 4 verbliebenen schlugen zurück und töteten ihrerseits die 6 Eingeborenen. An den Folgen von Alkoholismus gingen zwei weitere Seeleute zugrunde.
Die Geschichte zeigt: Auf einer bösen Tat lässt sich nichts Gutes aufbauen. Frieden ist nicht in erster Linie abhängig von äußeren Bedingungen, sondern von veränderten Herzen. Ohne »Unterdrückung« entsteht er weder auf einer idyllischen Südseeinsel noch in einer »freien« Gesellschaft, sondern nur dort, wo man sich Gottes Herrschaft unterordnet.
Gerrit Alberts