Den Feiertag im Wonnemonat Mai, den man heute landläufig als »Vatertag« bezeichnet, heißt eigentlich »Christi Himmelfahrt«. So grundverschieden beide auch sind, soll uns weder das eine noch das andere zur Flucht vor der Realität dieser Welt und der eigenen Wirklichkeit treiben. Der Himmelfahrtstag soll eigentlich daran erinnern, dass Jesus als der Erste von vielen auferstanden und zum Himmel aufgefahren ist; so sagt es die Bibel. Und außerdem weist er darauf hin, dass nur der in den Himmel auffährt, der zuvor hinabgestiegen ist. Für uns gilt es, den Mut zu haben, hinabzublicken in die eigene Dunkelheit: in das menschliche Versagen, in den Schmutz unserer Sünde. Der muss ans Licht d.h. zu Gott gebracht werden. Nur wenn wir ganz unten sind, tief in der Erkenntnis des persönlichen Elend, und nicht mehr weiter wissen, werden wir Christus als Licht und Retter annehmen. Dann werden wir auch einmal im wahrsten Sinne des Wortes »Vatertage« erleben, wenn wir nach dem Erdendasein in der Nachfolge Jesu zum Vater in den Himmel kommen. Nur im Glauben an den bisher einzigen Auferstandenen können auch wir die Himmelfahrt Christi nachvollziehen und gelangen in das Reich Gottes, in die ewige Herrlichkeit des Himmels. Diesen hat Jesus uns durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferweckung aus den Toten ein für allemal geöffnet.
Himmelfahrt will uns sagen, dass wir nicht nur Menschen dieser Erde sind, sondern auch Menschen, die für den Himmel bestimmt sind. Das gibt unserem Leben eine hohe Würde die uns niemand nehmen kann, - außer wir uns selbst. Himmel, das ist Freiheit, Friede, Herrlichkeit und Ewigkeit! Karl-Heinz Gries