Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Johannes 3,8
Windkraft ist heute eine sehr begehrte Energiequelle. Zu ihrer Nutzung wurden schon vor langer Zeit Windmühlen eingesetzt. Deren heutige Form ist einzig und allein darauf ausgerichtet, die Kraft des Windes in vielfältig nutzbare elektrische Energie umzuwandeln. Windkraft zählt zu den sogenannten erneuerbaren Energien, für die keine natürlichen Ressourcen endgültig verbraucht werden, sondern deren »Rohstoff« praktisch immer wieder neu zur Verfügung steht. Windkraft ist allerdings nicht völlig berechen- und steuerbar. Sie ist vielmehr abhängig von Vorgängen, auf die der Mensch keinen Einfluss hat. Jedoch ist sie zuverlässig, sobald man sich dorthin begibt, wo diese Kraft zur Verfügung steht.
Der Wind ist auch der vermutlich beste Vergleich, um das Wirken von Gottes Geist zu beschreiben. Das dafür in der Bibel verwendete griechische Wort pneuma legt das nahe, denn es bedeutet Geist und Wind zugleich. Im Zusammenhang des Tagesverses geht es darum, wie ein Mensch neues Leben empfängt und von der Kraft erfüllt wird, die von Gott kommt. Das Beispiel Wind zeigt Folgendes: 1. Der Mensch hat keinen Einfluss darauf, wo und wann der Geist »weht«, also wirkt. Es hängt allein von Gott ab. 2. Je näher man Gott kommt, desto höher ist die Chance, die Wirkung von Gottes Geist zu erfahren.
Was ist seine Aufgabe und sein Ziel? Er weht alles weg, womit wir unser sündiges Leben verschleiert und verdeckt haben, sodass wir uns als Sünder vor Gott erkennen können. Er bläst den Nebel des Zweifels und Unglaubens fort, der uns den klaren Blick darauf verstellt, wer Jesus ist und dass wir ihn als unseren Retter brauchen. Und schließlich »weht« er uns - wenn wir aus ihm geboren sind - in das Reich Gottes hinein, um ewig Anteil an einem Leben aus der Kraft Gottes zu haben.
Joachim Pletsch