Denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, kann er denen helfen, die versucht werden.
Hebräer 2,18
An heißen Sommertagen gibt es für die Kinder nichts Schöneres, als in das im Garten aufgebaute aufblasbare Schwimmbecken zu springen. Die Abkühlung und der damit verbundene Spaß lassen nicht nur Kinderaugen leuchten. Oft ist am Abend das Kinderbecken dann so trübe und voller Gras, dass man das Wasser nicht mehr aufzuheben braucht. Oft ist mir dabei aufgefallen, dass an der Wasseroberfläche nicht nur Dreck und Grashalme schwimmen, sondern dass sich dort ein regelrechtes Drama abspielt. An der Wasseroberfläche kämpfen nämlich zahlreiche Insekten um ihr nacktes Überleben. Verzweifelt versuchen sie, sich an einem Grashalm festzuklammern oder an den Rand des Schwimmbeckens zu gelangen, andere jedoch zappeln und flattern im Kreis bis zur Erschöpfung. Der verzweifelte Kampf, um sich selbst zu retten, endet meist tödlich. Denn die armen Insekten schaffen es nicht, ihrer misslichen Lage zu entkommen. Sie sind auf das gnädige Eingreifen von uns Menschen angewiesen, sonst sterben sie.
Als Jesus Christus ans Kreuz genagelt wurde, durchlebte auch er einen Todeskampf. Schreckliche Schmerzen litt er, zudem ertrug er noch den Spott der vorübergehenden Gaffer. Aber Jesus litt nicht, weil er unbeabsichtigt in diese dramatische Lage gekommen wäre. Er starb freiwillig. Für andere, für uns, für mich! Er hätte vom Kreuz herabsteigen können, ohne Weiteres, denn er hat alle Macht im Himmel und auf der Erde. Doch er verzichtete freiwillig darauf, weil er uns aus unserem »Todeskampf«, unserem Abstrampeln ums Überleben, erretten wollte!
Wie sehr mühen wir uns oft ab, den Kopf über Wasser zu halten. Aber es nützt nichts, die Kraft ist irgendwann zu Ende. Doch es gibt das gnädige Eingreifen Jesu, der uns erretten möchte! Seine Hand ergreifen sollten wir heute.
Tony Keller