Man sagt, Hunde sind treu. Friedrich der Große soll gesagt haben: »Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meinen Hund.«
Wem sollen, wem können wir vertrauen? Diese Frage bewegt uns immer besonders dann, wenn es um schwerwiegende existenzielle Probleme geht. Sei es die Gesundheit, der Arbeitsplatz oder Beziehungen aller Art.
Wir sind im Laufe unseres Lebens vorsichtig geworden: Wir haben erfahren, man kann nicht jedem trauen. Es gibt da ein geflügeltes Wort: »Halte jeden für einen Spitzbuben. Ist er einer, bist du nicht enttäuscht. Ist er keiner, umso besser!« Und wie ist das mit uns selbst? Sind wir Spitzbuben oder treue Seelen?
Treue ist Loyalität und Vertrauenswürdigkeit. Sie ist die Tugend der Zuverlässigkeit, die den Menschen zu einer Person macht, auf die man sich völlig verlassen kann, auf deren Wort man sich ohne Weiteres einlässt. Treue Menschen haben keine schlechten Hintergedanken. Ihr Ja ist ein Ja und ihr Nein ein Nein. Sie ändern auch nicht ihre Standpunkte, um anderen zu imponieren.
Treue ist in der Tat ein großes Wort. Es beschreibt einen Menschen, auf dessen treuen Dienst wir uns verlassen, auf dessen Treue wir bauen, auf dessen Wort wir unbedingt vertrauen dürfen.
Die Bibel weiß von unserer wankelmütigen Art und beschreibt diese an vielen Stellen. Das biblische Menschenbild ist auch in diesem Punkt nicht sehr schmeichelhaft für uns. Demgegenüber wird dann immer wieder die bedingungslose Treue Gottes hervorgehoben. Er ist und bleibt treu, auch wenn wir untreu sind! Sein Wort gilt, er kann nicht lügen. Auf ihn ist vollkommen Verlass. Niemand ist so wie Jesus. Treu bis in den Tod! Peter Lüling