Ein eisiger Wintermorgen. Ich will losfahren und drehe den Schlüssel zum Starten. Da aber macht der Anlasser nur ein paar müde Umdrehungen, und dann ist alles still. Ich versuche es noch einmal – nichts mehr. Gestern war ich noch problemlos gestartet, und jetzt brauche ich nötig Hilfe.
Wie viele Leute leiden heute an dem so genannten Burn-out-Syndrom. Die Batterie ihres Lebens, ihre Schaffenskraft, ihr Schwung, ihre Ideen für die Arbeit – alles ist auf einmal vorbei. Wie ist das möglich?
Nun, bei einer Batterie ist der Schaden leicht zu erklären. Ich hatte täglich mehr Strom entnommen, als ich mit der Lichtmaschine »hineinpumpte«. Außerdem ist eine Batterie im Winter nur halb so gut wie im Sommer. Auch viele Menschen leben kräftemäßig über ihre Verhältnisse und merken erst, wenn es zu spät ist, dass sie sich verausgabt haben, besonders, wenn es »kalt« um sie wird. Solange sie in der »Wärme« geordneter Familienverhältnisse und in der »angenehmen Temperatur« wirtschaftlicher Unabhängigkeit lebten, schienen ihre Kräfte unerschöpflich. Als aber das eine oder andere wegbrach und sie der kalte Wind des Versagens und der Einsamkeit anblies, reichten die seelischen Kräfte nicht mehr aus.
Christen dürfen sich vom Ehrgeiz und von äußeren Zwängen nicht dazu bringen lassen, dass sie keine Zeit haben, die geistliche »Batterie« täglich frisch aufzuladen. Wenn sie morgens mit allen ihren Lasten zu Gott kommen und sich ihm anbefehlen, können sie immer wieder erleben, dass die Zusage unseres Tagesspruchs auch bei ihnen Wahrheit wird. Fangen wir doch gleich damit an!
Hermann Grabe