Wer kennt ihn nicht, den Erfinder von Kara Ben Nemsi, von Winnetou und Old Shatterhand, einen der meistgelesenen deutschen Schriftsteller, Karl May, der heute vor 90 Jahren gestorben ist! Die Gesamtauflage seiner in 25 Sprachen übersetzten Bücher beträgt mittlerweile über 80 Millionen. Seine hauptsächlich im Vorderen Orient und in Nordamerika spielenden Reise- und Abenteuererzählungen zeichnen sich gleichermaßen durch Spannung und Gemüt aus. Trotz vorübergehender Triumphe des Bösen siegt bei Karl May am Ende immer das von christlichem Geist getragene Gute.
In seinen weniger gelesenen symbolreichen Spätwerken trat er nicht nur für Pazifismus, sondern auch für die Höherentwicklung des Menschen in die Sphären des Reinen und Guten ein. Er, der in seiner Jugend durch Armut und eigene Schuld viel erlitten hatte, der im Alter wegen seiner Behauptungen, die Abenteuer seiner Erzählungen selbst erlebt zu haben, aus Neid angegriffen und verleumdet wurde, erträumte sich ein Reich des Reinen, Guten und des Friedens.
Leider aber ist die Welt, wie Karl May selbst schmerzlich bis an sein Lebensende erfahren musste, nicht auf dem Weg einer solchen Höherentwicklung. Meistens siegt nicht das Gute über das Böse, und die Menschheit entwickelt sich auf der durch Gewalt, Hunger und Umweltzerstörung gezeichneten Erde nicht auf sein erträumtes Paradies hin. Das wird allein Gott herstellen und den Menschen öffnen, die durch Jesus Christus Vergebung ihrer Schuld erfahren haben. Denn nur am Kreuz Jesu ist das Böse endgültig besiegt worden. Gerhard Jordy