Shrek gehörte zu einer großen Schafherde in den Bergen Neuseelands. Shrek setzte sich von der Herde ab, nicht für eine kurze Zeit, sondern für sechs Jahre, vermutlich weil er der Schur entgehen wollte. Shrek wurde nicht aufgegeben. Man fand ihn 2004 in einer Höhle. Durch die seit sechs Jahren nicht geschorene Wolle sah Shrek dreimal so groß aus wie ein normales Schaf. Er war so unbeweglich, dass er die Berge hinuntergetragen werden musste. Die Last der Wolle wurde ihm endlich abgeschoren und brachte es auf stattliche 27 kg.
Hätte man nicht nach Shrek gesucht, ihn vom Berg getragen, von seiner Last befreit und gestärkt in die Herde zurückgebracht, hätte er vermutlich nicht mehr lange überlebt. Die Hirten Israels, wie die damaligen Führer des Volkes von Hesekiel genannt werden, hätten Shrek wohl seinem Schicksal überlassen. Sie dachten nur an sich, herrschten brutal über die Herde und ließen es zu, dass die Tiere sich zerstreuten. Niemand fand sich, der den Versprengten nachging. Es fragte noch nicht einmal jemand nach ihnen. Niemand kümmerte sich, niemand interessierte sich, niemand war da.
Doch dann lässt Gott die verlorenen und vergessenen Schafe Israels wissen: »Siehe, ich bin da.« Die zweite Hälfte des 34. Kapitels des Buches Hesekiel beschreibt sehr ausführlich, was den wahren Hirten ausmacht: Er ist präsent, nicht abwesend. Er ist innerlich bewegt, nicht gleichgültig. Er geht nach, er sucht, er findet, er bringt zurück, er verbindet, er stärkt, er weidet und er lagert. Er ist durch und durch genau der, der er verspricht, auch zu sein, damals wie heute: Der gute Hirte, der beste Hirte, mein Hirte – Jesus Christus! Martin von der Mühlen