Matthias Claudius, ein deutscher Dichter und Journalist, lebte im 18. Jahrhundert und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Von ihm stammt das Zitat: »Beurteile einen Menschen lieber nach seinen Handlungen als nach seinen Worten; denn viele handeln schlecht und sprechen vortrefflich.« Ich glaube, dem können wir heute noch getrost zustimmen. Viele Menschen reden nur, und wenn es um Taten geht, wenn es wirklich etwas »kostet«, dann ziehen sie sich zurück. Oder, wie es Herr Claudius wohl meinte, reden viele ganz vortrefflich, in einer guten Ausdrucksweise, rhetorisch geschult, aber hinter all diesem tollen Reden steckt eigentlich nichts. Werden solche Menschen durchschaut, machen sie sich ein für alle Mal unglaubwürdig.
Aber seien wir einmal ehrlich, sind wir nicht alle manchmal auch so ein bisschen groß im Reden und klein im Handeln? Unser menschlicher Charakter drängt uns dazu, uns immer wieder in den Vordergrund zu schieben, aber wenn wir dann ernsthaft etwas leisten müssen, sind wir schnell von der Bildfläche verschwunden.
Jesus Christus war als vollkommener Mensch hier auf der Erde. Sein Reden und Handeln war in völliger Übereinstimmung. Das, was er lehrte und von anderen verlangte, tat er selbst und noch weit mehr. Er überzeugte viele Menschen. Und sein Handeln? Viele Menschen wurden durch Jesus geheilt. Er war Tag und Nacht unterwegs, um anderen zu helfen und ihnen die frohe Botschaft Gottes mitzuteilen. Die größte Tat, die in noch so vortrefflichen Worten nicht zu beschreiben ist, vollbrachte er am Kreuz. Dort starb er für uns auf qualvolle Weise. Seinen Worten, in Wahrheit gesprochen, ließ er die großartigste Tat folgen, welche die menschliche Gesellschaft für immer verändern sollte.
Axel Schneider