In der Biathlon-Saison 2007/2008 fand in Oberhof bei den Sportlerinnen ein Staffelrennen statt, das mir unvergesslich blieb. Simone Denkinger startete als Erste von insgesamt vier Läuferinnen. Leider hatte sie einen »kohlrabenschwarzen Tag«, an dem ihr ungewöhnlich viele Schießfehler unterliefen. Bei der Staffelübergabe an die zweite Läuferin - Andrea Henkel - lagen die deutschen Damen bereits ca. 1½ Minuten zurück, in gänzlich aussichtsloser Lage - aus meiner Sicht. Doch am Ende standen tatsächlich die deutschen Biathletinnen auf der obersten Stufe des Siegertreppchens. Sie hatten es dennoch geschafft - durch eine unglaublich starke Lauf- und Schießleistung der übrigen Sportlerinnen des Quartetts, aber auch, weil die Konkurrenz nicht fehlerfrei blieb.
Im anschließenden Interview entschuldigte sich Denkinger bei ihren Kameradinnen. Doch eine der drei anderen sagte sinngemäß: »Heute sind wir alle für eine gelaufen.«
In meinem Leben gab es auch genügend »Fehlschüsse«, die es mir unmöglich machten, jemals »auf das Siegerpodest« zu gelangen, d. h. Gottes Vorstellungen zu entsprechen und den Sieg über die Sünde und den Tod zu erringen. Doch es gibt Einen, der sich für alle gegeben hat, mich eingeschlossen. Als Jesus Christus am Kreuz für alle Menschen starb, gab er sein unschuldiges Leben für meine Schuld. Es ist unbeschreiblich zu wissen, dass mir alle Schuld vergeben ist, aufgrund dessen, was Jesus für mich persönlich getan tat. Er hat für mich den Sieg errungen, und ich darf einmal mit ihm auf dem »Siegerpodest« stehen. Aus Dankbarkeit möchte ich jetzt nur noch für »diesen Einen« leben. Karl-Ernst Höfflin