Gestern haben wir die schreckliche Nachricht erhalten, dass ein Freund, mit dem wir viele schöne Stunden verbracht haben, im Alter von 21 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist. Wir sind betroffen und schockiert. Wie kann das sein? Mitten in Ratlosigkeit und Tränen kommt mir ein bekanntes Gedicht von Rainer Maria Rilke in den Sinn:
Der Tod ist groß. / Wir sind die Seinen lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen, / wagt er zu weinen mitten in uns.
Besonders den zweiten Teil finde ich sehr passend: Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt der Tod mitten in uns zu weinen. Wir wissen zwar, dass solche Unfälle geschehen und hören immer wieder von schrecklichen Ereignissen. Und doch sind wir völlig überrascht, wenn es jemanden aus unserem Bekanntenkreis trifft. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir meinten uns mitten im Leben. Alles lief gerade so gut, alle waren glücklich und niemand hatte den Tod mit eingeplant. Mein Mann und ich trauern mit der Familie und den Freunden und können gar nicht fassen, was geschehen ist. Und doch sind wir froh, sagen zu können, dass unser Freund bei Gott im Himmel ist, wo es ihm besser geht als uns allen. Er war mit seinen jungen Jahren auf den Tod vorbereitet. Auch, wenn er wohl nicht damit gerechnet hat, so früh und auf diese Weise zu sterben, hatte er doch Vorkehrungen getroffen: Er hat seine Schuld bei Jesus abgeladen und sein Leben Gott anvertraut.
Wie steht es mit Ihnen? Der Tod kann uns alle überraschen, selbst wenn wir uns mitten im Leben meinen. Sind Sie vorbereitet auf das, was danach kommt? Michaja Franz