In unserer Gesellschaft herrscht die Meinung vor: »Glauben heißt: nicht wissen.« Nun, was sagt aber die Bibel dazu?
Unser Text macht über den Glauben zwei grundlegende Aussagen. Die erste richtet sich in die Zukunft und wird auch »Hoffnung« genannt. Gott sagt etwas voraus, z.B. was er zu tun plant. Für jemanden, der in biblischem Sinne »glaubt«, ist diese Aussage Gottes nun so klar und fest, dass er sein Leben daraufhin ausrichtet. Nehmen wir z.B. Hebräer 11,7: Gott hatte zu Noah gesagt, er werde die Erde richten. Noah nahm Gott beim Wort und baute ein großes Schiff mitten auf dem trockenen Land, als von dem angekündigten Flutgericht noch nichts zu sehen war. Aber es kam! Und Noah war mit seinen Angehörigen in dem Schiff sicher. Nein, man geht kein Wagnis ein, wenn man sein Leben nach Gottes Aussagen ausrichtet. Im Gegenteil: Es ist unsere einzige Rettung!
Die zweite Auswirkung ist das gegenwärtige Bewusstsein, dass es Dinge gibt (vor allem Gott selbst), die wir nicht sehen oder sonstwie mit stofflichen Mitteln wahrnehmen können. Z.B. Hebräer 11,5.6: Bei Henoch führte dieses Bewusstsein zu einem Lebenswandel, der Gott gefiel. Gott belohnte dies, indem er Henoch vor dem Tod bewahrte. Allgemein könnte man sagen, dass der Tod seinen Schrecken verliert, wenn ein Mensch so lebt, wie es Gott gefällt. Doch das setzt »Glauben« voraus, d.h. das Bewusstsein, dass Gott wirklich existiert.
Wie wir sehen, hat »glauben« oder »hoffen« in der Bibel nicht die geringste Spur von Ungewissheit. (Noch) nicht sehen, aber trotzdem absolut sicher wissen, lautet das Motto. Uwe Stötzel