Lange Zeit galt es als unbestritten, dass Gott der Urheber der Schöpfung ist, wie es auf den ersten Seiten der Bibel in kurzen Worten geschrieben steht. Aber je mehr die Wissenschaft die Zusammenhänge und die Funktionsweise der Schöpfung erforschte und erklären konnte, umso mehr wurde Gott aus dem Denken der Menschen verdrängt. Für manche war der Gedanke, ihre Taten vor niemand verantworten zu müssen, vielleicht verlockend.
Andere erkannten weiterhin den Schöpfer in den Wundern seiner Werke und glaubten seinem Wort, der Bibel.
Doch wollen offensichtlich immer mehr Menschen Gott als Schöpfer nicht mehr anerkennen und lieber dem Zufall oder »der Natur« schöpferische Kräfte zuschreiben. Sie setzen ihr Vertrauen auf die Theorien der Wissenschaftler und fordern: Gott - wenn er existiert - müsse sich deutlicher zu erkennen geben. Darauf antwortet der große Mathematiker Blaise Pascal: »Gott gibt so viel Licht, dass wer glauben will, glauben kann. Und Gott lässt so viel im Dunkeln, dass wer nicht glauben will, nicht glauben muss.«
Gott zwingt niemanden zum Glauben. Wer sich jedoch entschieden hat, Gott als Schöpfer und Herr über sein Leben anzuerkennen, der wird ihn auch in den Führungen seines Lebens erkennen können. Auch in Zeiten, in denen es so aussieht, als hätte Gott sich zurückgezogen, in denen Zweifel kommen, können wir davon ausgehen, dass er da ist wie die Sonne über den Wolken, die bei Regen nicht sichtbar ist. Meist sind es gerade schwierige Zeiten, die die Beziehung zu Gott wachsen lassen.
Wenn man vor der Wahl steht, das Geschöpf eines weisen und liebenden Schöpfers zu sein oder das Produkt einer endlosen Kette von Zufällen, dann fällt mir persönlich die Entscheidung jedenfalls nicht schwer.
Günter Seibert