Denn dir habe ich meine Sache befohlen.
Jeremia 11,20
Um 1650 schuf Paul Gerhardt das bekannte Lied »Befiehl du deine Wege«. Wie so oft in Kirchenliedern jener Zeit wird über viele Strophen ein Gedanke länger ausgeführt. Dabei verwendete Paul Gerhardt einen Kunstgriff: Die Anfangswörter der zwölf Strophen bilden den Bibelvers aus Psalm 37,5 nach der Lutherübersetzung: »Befiehl dem Herren dein’ Weg und hoff auf ihn, er wird’s wohl machen.«
In diesem Lied geht es also vor allem um das Vertrauen zu Gott: »Befiehl du deine Wege / und was dein Herze kränkt / der allertreusten Pflege / des, der den Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden / gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch Wege finden, / da dein Fuß gehen kann.« In den folgenden Versen wird dieser Gedanke weiter illustriert: »Weg hast du allerwegen, / an Mitteln fehlt dir’s nicht; ... dein Werk kann niemand hindern, / dein Arbeit darf nicht ruhn, / wenn du, was deinen Kindern / ersprießlich ist, willst tun. / Hoff, o du arme Seele, / hoff und sei unverzagt!«
Bleiben wir bei diesen Versen stehen. Sie machen deutlich: Der Mensch, der sein Leben Gott bewusst und gewollt anvertraut, der untersteht der treuen Fürsorge des Schöpfers des Universums. Für Gott gibt es keine ausweglosen Situationen, keine endlichen, sondern unendliche Mittel und Wege. Und diese müssen für seine Kinder zu einem guten Ende führen.
Besonders deutlich wird dies in der wirklich ausweglosesten Lage, in der wir Menschen aufgrund unserer Lebensschuld und Sünde sind. Hier fehlt es uns an jeder Möglichkeit, aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln mit Gott ins Reine zu kommen.
Aber auch hier nimmt er sich jedes Menschen an, der will: In Jesus Christus hat er sich unserer Lebensschuld angenommen und beseitigt sie, wenn wir ihn ehrlich darum bitten!
Markus Majonica