Am 31. Dezember 2017 lebten in Deutschland rund 22 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt waren. Das entspricht gut einem Viertel der Bevölkerung. Gehört man, wenn man über 60 ist, zum »alten Eisen«? Es scheint so, als ob sich unsere Gesellschaft immer mehr den Jüngeren zuwenden würde. Junge, gut ausgebildete, intelligente Menschen übernehmen mehr und mehr das Ruder. Ich denke, dass es in vielen Bereichen auch gut ist, wenn durch die Jungen frischer Wind in die verstaubte Maschinerie des (Berufs-)Alltags kommt. Anderseits drängt sich die Frage auf: Braucht man uns Ältere überhaupt noch? Sind wir mehr Last als Hilfe? Niemand möchte als alt gelten.
Schon viele Jahre schreibe ich für den Kalender »Leben ist mehr«. Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob ich mich nicht zurückziehen und anderen, jüngeren Schreibern das Feld überlassen sollte. Es gibt viele junge Christen, die inspirierend, gut und treffend schreiben können. Als dieser Artikel entstand, beschäftigten mich Gedanken des Aufhörens. Da erreichten mich mehrere Zuschriften von Lesern, die sich sehr über Beiträge von mir gefreut hatten, sich gut damit identifizieren konnten und Trost gefunden hatten. Mir wurde dadurch neu klar, dass Gott auch einen über 60-Jährigen immer noch gebrauchen kann - auch im neuen Jahr, das morgen beginnt.
Es ist hilfreich zu wissen, dass das Alter für Gott letztlich keine Rolle spielt. Er hält seine Türen für alle Menschen allen Alters stets offen. Da niemand weiß, wie alt er werden wird, sollte man diese Entscheidung nicht hinauszögern. Egal, wie alt, Gott freut sich über jeden, der das Evangelium seines Sohnes Jesus Christus für sich in Anspruch nimmt. Er meint es gut mit einem jeden von uns.
Axel Schneider