»Endlich ist es so weit! Das neue Jahr hat angefangen.« So denken manche froh und meinen, sie würden jetzt ein neues Buch aufschlagen, in dem vom alten Jahr keine Überträge stehen, nichts über das Versagen und die Versäumnisse des vergangenen Jahres. Doch solche vergnüglichen Gedanken werden vielleicht schon bald durch Rechnungen, Steuerbescheide und Ähnliches zerstört. Ja, und was ist mit der unvergebenen Schuld gegenüber Gott und Menschen aus dem vorigen Jahr? Wir sehen, diese Anfangseuphorie wird bald vorüber sein.
Andere wieder sind erschrocken, dass schon wieder ein Jahr vorbei ist. Es scheint ihnen, als gleite ihnen das Leben wie ein glitschiges Seil durch ihre Hände, wo sie es doch so gern wenigstens für Augenblicke festgehalten hätten. Und je älter sie werden, umso hoffnungsloser wird die Situation. Manche fallen in Resignation, andere werden zu Zynikern und noch andere lassen sich den ganzen Tag von den Medien berieseln, um die leise Stimme Gottes zu übertönen.
In beiden Fällen wäre es gut, wenn diese Leute eine sichere Leitung nach oben, zum Himmel, hätten. Wer glauben kann, was in unserem Tagesspruch steht, kann wirklich froh sein. Solche Leute kennen einen allmächtigen Gott im Himmel, der aber gnädig für alle sorgt, und das nicht nur aus Routine, sondern mit sich täglich erneuerndem Erbarmen, also mit intensiver Hinwendung zu uns und unseren Bedürfnissen.
Solche Leute wissen auch, dass ihnen nichts geschehen wird, was ihnen wirklich schaden könnte. Sie sagen sich: »Das Schlimmste, was mir in diesem Jahr passieren kann, ist, dass ich sterbe. Und dann fängt das richtige Leben erst an!«
Wir wünschen allen Lesern diese Gewissheit.
Hermann Grabe