Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt; sie liegt ungewiss vor uns. Unsichere und ungeklärte Zeiten machen uns zu schaffen. Und unsere Zukunft ist unsicher und ganz und gar ungeklärt. Wie gut ist es dann, wenn man sich nicht einem blinden Schicksal und auch nicht macht- und geldgierigen Menschen ausgeliefert fühlt, sondern an den allmächtigen und uns Menschen gnädig gesonnenen Gott glauben kann, dem man zutraut, dass er alles zu unserem letztlich Besten ausschlagen lässt.
Hedwig von Redern (1866–1935), die ihr Leben diesem Gott anvertraut hatte, führte ein sorgloses Leben, bis plötzlich ihr Vater starb und wenige Wochen später der Familienbesitz niederbrannte. Sie war heimatlos. Wie sollte ihr Leben weitergehen? Sie dichtete ein Lied, durch das wir erfahren, wie sie mit der Situation umgegangen ist: »Weiß ich den Weg auch nicht, Du weißt ihn wohl, das macht die Seele still und friedevoll. Ist's doch umsonst, dass ich mich sorgend müh, dass ängstlich schlägt mein Herz, sei's spät, sei's früh.«
Frau von Redern erlebte inneren Frieden, weil sie wusste: Gott kennt meinen Weg. Mein Leben verläuft nicht zufällig und planlos. – Davon spricht die nächste Strophe: »Du weißt den Weg ja doch, Du weißt die Zeit, Dein Plan ist fertig schon und liegt bereit. Ich preise Dich für deiner Liebe Macht, ich rühm die Gnade, die mir Heil gebracht.«
Wenn nicht alles im Leben glatt verläuft, wo ist dann Gott? In der letzten Strophe erfahren wir, dass wir auch in solchen schwierigen Zeiten Gott vertrauen dürfen: »Du weißt, woher der Wind so stürmisch weht, und Du gebietest ihm, kommst nie zu spät; drum wart ich still, Dein Wort ist ohne Trug. Du weißt den Weg für mich, das ist genug.« Detlef Kranzmann