Heute vor zwanzig Jahren kehrte der Schiitenführer Ajatollah Khomeini aus seinem französischen Exil in den Iran zurück. Der Schah und seine Familie hatten zuvor das Land verlassen. Khomeini setzt eine provisorische Regierung ein und lässt das Parlament auflösen. Am 15. Februar beginnen Prozesse »islamischer Volksgerichte« gegen Anhänger des Schahs, die mit unmittelbar folgender Hinrichtung der meisten enden. Dann befiehlt er die strikteste Einhaltung der islamischen Gesetze, unterdrückt die Pressefreiheit und jegliche Opposition mit brutaler Gewalt. Nicht lange dauert es, und er stürzt den Iran in einen mörderischen Krieg gegen den Irak, dem er Millionen Menschenleben opfert und in dem er sogar Kinderregimenter in den Tod jagt.
Hatten sich die Teheraner, die zu Hunderttausenden »Nieder mit dem Schah!« geschrieen hatten, die neue Ordnung wohl so vorgestellt? Sie hatten Wind gesät und Sturm geerntet.
Wir Westeuropäer wollten uns von der »Gängelung« durch das Christentum emanzipieren. Was werden wir ernten? Zeichnet es sich nicht schon ab? Und jeder, der sich von der auf Liebe gegründeten Oberhoheit Gottes losgesagt hat, um unter die Herrschaft des »Gottes dieser Welt« zu geraten - was wird er einmal ernten? Gottes Wort sagt: »Wer auf sein eigenes Fleisch (auf seine eigene Kraft) sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten« (Galater 6,8).
Aber noch heute bietet Gott Gnade an, weil der Herr Jesus Christus am Kreuz den ganzen Sturm des göttlichen Gerichts ertragen hat. Ewald Epp