Hanna, die Mutter des großen Führers Samuel im alten Israel, hatte sich ihr Leben anders vorgestellt. Ihre Lebensplanung war vollkommen in sich zusammengebrochen. Verheiratet mit Elkana wurde sie nicht schwanger, obwohl sie sich das so sehr wünschte. »Womit habe ich das verdient, warum muss gerade mich dieses Schicksal treffen?« Bohrende Fragen bestimmten den Alltag der jungen Frau. Zu allem Überfluss musste sie das, was ihr entging, täglich mit ansehen. Die zweite Frau ihres Mannes bekam gesunde Kinder, ihr Leben schien mehr als perfekt. - Die Bibel deutet die Qualen der enttäuschten, kinderlosen Frau nur an, wenn sie von »kränkenden« Worten jener Rivalin spricht. »Mobbing« würde man es heute nennen.
Die zur Zeit des Alten Testaments lebende Frau litt jahrelang unter diesem Zustand; sie versuchte das Geschehene zu verdrängen, wegzuhören, sprach vielleicht mit ihrem Mann darüber. Doch besonders sprach sie mit Gott. All ihre Herzensnot schüttete sie vor ihm aus. Sie traute sich nicht, laut zu beten, benutzte einfache Worte. Sie ging das Wagnis ein und war vollkommen ehrlich vor Gott. Ihr war es egal, wie sie auf andere wirken könnte. Sie probierte das, was sie bei anderen gesehen hat, selbst aus. Als ein Priester sie weinend und schluchzend fand, erklärte sie, dass sie Gott ihr Herz ausgeschüttet hatte. Alles, was sich in den vergangenen Jahren angestaut hatte, warf sie Gott vor die Füße.
Und Gott reagierte tatsächlich: Er dachte an Hanna und schenkte ihr mehrere Kinder. Hanna, eine am Boden zerstörte Frau, wurde die Mutter Samuels, einer Schlüsselfigur in der Geschichte Israels.
Gott wartet auf Sie, dass Sie auch mit Ihrer Not zu ihm kommen! Er will und wird Ihnen helfen. Janina Porten