Wenn man den Diskussionen in den Medien zuhört, wie viel uns in Deutschland jedes Kind »wert« ist und wie viel Bildung und Betreuung kosten dürfen usw., dann bekommen wir schnell den Eindruck: Kinder sind eine große Last.
Werden deshalb immer mehr junge Menschen zu »Verlierern«? Wir sprechen abwertend von Schulversagern, von Abbrechern. Die Zahl der Drogenabhängigen und depressiven Kinder und Jugendlichen steigt. Wie kommt das? Was ist zu tun?
In den USA hat ein Mann, der selbst in einem »Ghetto« aufgewachsen ist, vor Jahren die Initiative ergriffen - Bill Strickland. Er sagt: »Menschen werden als Kapital geboren, nicht als Belastung!«, und dass jedes einzelne Kind unglaublich wertvoll und mit verschiedenen Gaben ausgestattet ist. Und so ist er seit Jahren unterwegs, verschüttetes »Kapital« zu entdecken und ans Licht zu bringen.
Auch wenn wir nicht so talentierte »Schatzgräber« sind wie Bill Strickland, so haben wir es doch ebenfalls mit Kindern zu tun, mit den eigenen oder mit denen in unserer Umgebung. Auch wir glauben, dass sie für Gott sehr kostbar sind; denn Christus will auch sie ewig selig machen. Weil aber das Böse in der Welt herrscht, ist es oft ein mühsames Geschäft, die verborgenen Schätze zu heben. Nur allzu deutlich erkennen wir in den eigenen Kindern die Schwächen, mit denen wir selbst zu kämpfen haben. Aber gerade das sollte uns eine Verpflichtung werden, zunächst uns selbst und dann auch die uns anvertrauten Kinder in Gottes Hände zu geben, damit er das Gute, das er in uns angelegt hat, zur Entfaltung bringt. Sehen wir die Sache so an, werden wir in jedem Fall das Beste unserer Kinder suchen und mit Gottes Hilfe auch finden. Ina Seemann