Bei der nun mehrfach beschriebenen Feuerwehrübung waren andere im Einsatz, und ich selbst war nur Zuschauer. Wie fühlt man sich eigentlich dabei als Zuschauer? Man steht in Distanz zu dem Geschehen, das zwar interessant, an dem man aber unbeteiligt ist. Diese Distanz wird von den Einsatzleuten begrüßt, denn man kann niemanden gebrauchen, der nur im Weg steht. Außerdem kann man die Aufgaben, die erledigt werden müssen, kaum einem X-Beliebigen überlassen. Man muss eingewiesen sein, jeder Handgriff muss sitzen. Bei einem Rettungseinsatz bleibt nämlich keine Zeit, um etwas aufwendig zu erklären. Vom guten und schnellen Zusammenspiel hängt ab, ob der Rettungseinsatz erfolgreich ist. Als Zuschauer verspürte ich aber schon bald den Wunsch mitzuhelfen, der sicher noch stärker wird, wenn es ein »Ernstfall« ist.
Es gibt Christen, die noch nie an »Rettungsaktionen« teilgenommen haben, damit Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden. Sie wissen kaum Bescheid in ihrer Bibel und können niemand ein tröstendes Wort mitgeben oder ihm gar den Weg zum ewigen Leben erklären. Sie selbst sind zwar auch Gerettete, aber ihre Rettung liegt schon so lange zurück, dass sie die Einzelheiten längst vergessen haben. So schauen sie höchstens mal zu, wenn andere einen »Rettungseinsatz« durchführen. Dabei sollte eigentlich jeder Christ aktiv an Gottes Rettungsaktionen für (noch) verlorene Menschen teilnehmen. Und er sollte gleich nach seiner eigenen Rettung mit der »Ausbildung« beginnen und an »Übungseinsätzen« teilnehmen, denn den stärksten Rettersinn hat man, wenn man noch genau weiß, was es bedeutet, gerettet zu werden.
Joachim Pletsch