Ich bin eher ein Morgenmuffel, das heißt, ich muss mich morgens immer erst davon überzeugen lassen, dass dieser Tag wirklich gut werden wird. Es ist eben nicht wie das Hochfahren meines Computers morgens im Büro. Da muss ich nur auf die richtige Taste drücken, dann laufen die Prozesse ordnungsgemäß ab, bis das gewohnte Bild erscheint. Und dann kann es losgehen.
Aber auch Morgenmuffel können glücklicherweise den richtigen Einstieg in den Tag finden, sodass dann alles geordnet und erfolgreich seinen Gang gehen kann. Dieser Einstieg ist für mich Gottes Wort, das mich täglich daran erinnert, wie wohlgesonnen mir mein Vater im Himmel ist, wie barmherzig er mit mir umgeht und wie treu er zu mir steht und stets da ist, weil ich ihn brauche. Und all das geschieht nicht, weil ich so viel für ihn tun könnte, nein, es geschieht aus seiner Liebe zu uns Menschen, denen er gerne allen ein liebender Vater sein möchte. Dazu muss man nur sein Angebot in Anspruch nehmen, dass er jedem in Jesus macht: Vergebung unserer Schuld, Versöhnung mit ihm und das Erleben ungestörter Gemeinschaft in der Beachtung und im Gehorsam gegenüber seinem Wort. Er will Gutes für uns, und deshalb ist es gut, sich in seinen Willen zu fügen.
»Gütig ist der Herr gegen die, die auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet« (Klagelieder 3,25). Ist es nicht erstaunlich, wie leicht Gott doch zu bewegen ist, uns gut gesonnen zu sein!? Man muss sich ihm nur wie ein Kind dem Vater in die Arme werfen und sich ihm anvertrauen. Mit so einer Grundlage in den Tag hineinzugehen, macht mich froh und erwartungsvoll, weil ich weiß, dass ich mich dann allen Herausforderungen mutig stellen und in Bezug auf alles mit seiner Hilfe rechnen kann.
Joachim Pletsch