Meine Frau erzählte vom Arztbesuch: Ich saß im Wartezimmer. Mir gegenüber gab es einen Zeitschriftenständer. Die Schlagzeile der obersten Zeitschrift lautete: »Oldtimer - was macht man gegen Rost?« Und die Illustrierte direkt darunter trug den Titel: »Was tun, wenn Eltern älter werden?« - Gibt es für beide Situationen einen vergleichbaren Tipp? Ich denke, bei beiden Gegebenheiten heißt die Empfehlung: Pflege!
Als Besitzer eines 20 Jahre alten Autos weiß ich, was das bedeutet. Der Rost muss entfernt und Schutzfarbe aufgetragen werden. Erst dann kann lackiert werden. Der Vorgang ist von Zeit zu Zeit zu wiederholen. Auch muss ich ab und zu in die Werkstatt fahren, weil irgendetwas ersetzt werden muss. Die Pflege kostet Zeit, Mühe und Geduld, die sich aber lohnen.
Das Gleiche gilt, wenn z. B. die Gelenke der Eltern »einrosten« und das Laufen schwieriger wird; dann ist die Zeit der Pflege gekommen. Das kostet ebenfalls Zeit, Mühe und Geduld; aber es lohnt sich auch. Gottes Gedanken dazu finden wir nicht nur im Alten Testament, sondern auch im Neuen. Jeder von uns verdankt den Eltern sein Dasein. Ohne sie gäbe es uns gar nicht. Hinzu kommen all die tausend Hilfen und Liebesbeweise während unserer Kinder- und Jugendjahre. Auch wenn alte Leute oft Mühe machen, sollten wir immer an alles Gute denken, was wir von ihnen empfangen haben.
Auch wir selbst werden einmal alt. Wäre es dann nicht schön, wenn wir uns wegen unseres Verhaltens den bedürftigen Eltern gegenüber nicht zu schämen brauchten? Wie unser Tagesvers sagt, liegt auch Gottes Segen auf solchem Verhalten, das eigentlich selbstverständlich ist. Und dass es uns gut gehen soll, möchte doch jeder erleben! Detlef Kranzmann