Ein erfülltes Leben, wer hätte das nicht gern! Heute und an den beiden folgenden Tagen möchte ich das ABC eines solchen Lebens vorstellen. Dabei steht A für Arbeit, B für Beziehungen und C für Christus. Das soll aber nicht heißen, die Gottesbeziehung sei dasjenige, was man als erstes entbehren könnte. Vielmehr liegt in dieser Reihenfolge eine Steigerung der Notwendigkeit.
Sehen wir unseren Tagesspruch an, so merken wir, dass von Anfang an die Arbeit zum Menschsein gehört. Müßiggang ist nicht nur aller Laster Anfang, wie man so sagt, sondern entspricht auch durchaus nicht unserer Bestimmung als Wesen, die mit vielen Gaben ausgerüstet sind, um damit Gott und unseren Nächsten zu dienen.
Leider brachte schon die Sünde unserer ersten Eltern diese schöne Welt unter die Herrschaft des Teufels, des Durcheinanderwerfers, wie das Wort übersetzt werden müsste. Seither ist auch die Arbeit für viele keine Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zur Freude anderer zu entfalten, sondern eine schweißtreibende, Nerven- und Kräfteaufreibende Tätigkeit, die völlig unbefriedigt lässt.
Welch ein Unterschied liegt doch zwischen dem Empfinden eines Menschen, der sich am Freitagabend schon auf den Montagmorgen freut, und dem, dem am Freitagabend schon vor dem Montag graut! Wie dankbar sollten deshalb alle sein, deren Tätigkeit in etwa der Absicht des Schöpfers entspricht, den von Gott gepflanzten Garten zu bebauen und zu bewahren. Dann freut man sich selbst an seinem Werk (A), hilft damit anderen (B) und ehrt den großen Geber aller Gaben (C). Manfred Herbst