Ungefähr 250 Jahre lang (64-311 n.Chr.) waren Christenverfolgungen im riesigen Römerreich, zwar mit Unterbrechungen und unterschiedlichen lokalen Schwerpunkten, eine normale staatliche Maßnahme gewesen. Dennoch war der christliche Glaube gewachsen und hatte sich über das ganze Imperium ausgebreitet. Aus Sorge um die Einheit des Staates war im Jahr 303 noch einmal eine konsequente Ausrottung des Christentums angeordnet worden, doch der Kaiser der Osthälfte des Reiches, Galerius (305-311), befahl aus Sorge um den Segen der Götter, in diesen Fall um den Segen des Christengottes, im Jahr 311, heute vor 1700 Jahren, die Einstellung der Verfolgungen. Im Westen des Imperiums folgte ihm Kaiser Konstantin mit dem Toleranzedikt von Mailand im Jahr 312.
So gehörten Christenverfolgungen zunächst für längere Zeit der Vergangenheit an, bis dann die staatlich sanktionierte Kirche eine politische Macht geworden war und ihrerseits begann, jahrhundertelang Menschen zu verfolgen, die mit größerem Ernst Christen sein wollten, als es die verweltliche Kirche für angemessen hielt. Ob die seit dem 20. Jahrhundert in moslemischen und kommunistischen Staaten ausgeübten, z.T. blutigen Christenverfolgungen, von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, einmal ein gleich glückliches Ende nehmen wie im Römerreich, ist zur Zeit nicht abzusehen. Tatsache ist, dass der christliche Glaube gerade in den Ländern, in denen er verfolgt wird, außerordentlich wächst, wie es denn den Feinden Jesu Christi und damit Gottes in 2000 Jahren nicht gelungen ist, seine Gemeinde auszurotten. Mag Verfolgung fast normal sein, Christen wissen, dass ihr Glaube darüber hinaus bis in die Ewigkeit reicht. Gerhard Jordy