Aber mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.
Jesaja 43,24-25
Der 1. Mai ist seit langer Zeit eng mit der Arbeit verbunden. Als »Tag der Arbeiterbewegung« zeugt er von dem Streit um bessere Arbeitsbedingungen. Doch welches Bild von der Arbeit hat die Bibel? Bereits zu Beginn der Menschheit lässt Gott den Menschen nicht »arbeitslos«, sondern betraut ihn damit, den Garten Eden zu bebauen. Unter paradiesischen Arbeitsbedingungen stand die kreative Aufgabe im Vordergrund – und nicht Mühe und Last. Dies änderte sich schlagartig, als Adam und Eva die Verbindung zu ihrem himmlischen Arbeitgeber zerstörten, indem sie sein Vertrauen missbrauchten und sich an ihm schuldig machten.
Seitdem sind die irdischen Arbeitsverhältnisse mit Mühsal und Last verbunden (vgl. 1. Mose 3,17-19). Mühe und Arbeit kennzeichnen unser Leben (vgl. Psalm 90,10). Um diesen vom Menschen verursachten Zustand für den Einzelnen abzumildern und den Arbeiter zu schützen, hat Gott viele Anordnungen getroffen: Arbeitsruhe am siebten Tag der Woche für alle (vgl. 2. Mose 23,12), gerechte Bezahlung (ein Arbeiter ist seinen Lohn wert, vgl. 1. Timotheus 5,18), Schutz vor Ausbeutung (vgl. Jakobus 5,4) usw.
Doch das eigentliche Problem, warum wir Menschen trotz aller Arbeit nicht zur Ruhe kommen, ist nicht gelöst: Unser zerstörtes Verhältnis zu Gott, unserem Schöpfer. Hierzu muss allerdings das Trennende, unsere Schuld, beseitigt werden. Wer wäre für diese Aufgabe geeignet? Im Tagesvers macht Gott dies zur Chefsache. Und diese Arbeit war tatsächlich mit schrecklichster Mühe und Last, mit Blut, Schweiß und Tränen verbunden. Umgesetzt hat sie Gottes Sohn, indem er durch seinen Tod am Kreuz das Trennende zwischen Gott und Menschen ausräumte. Wer sich diesem Jesus anvertraut, hat die Perspektive ewiger Ruhe von jeder Arbeit.
Markus Majonica