Eine Frage, die sich jeder schon mal in seinem Leben gestellt hat. Fragt man so, wenn man in einer Identitätskrise steckt? Teenager machen eine Periode des Sich-Wunderns durch. Sie versuchen, sich einzuordnen in den Kreis von Jugendlichen und Freunden. Sie versuchen, die eigene Meinung zum Leben zu erkunden und kennen zu lernen.
Im mittleren Alter erlebt man oft einen Punkt, an dem man um seine Identität ringt. Die »Midlifecrisis« entsteht aus der Enttäuschung, nicht erreicht zu haben, was man wollte. Soll man resignieren?
Die ältere Generation nimmt wahr, dass man seinen letzten Lebens-abschnitt erreicht hat, und fragt sich, was aus einem geworden ist. Christen sind von sich aus weder psychisch stabiler noch moralisch besser als andere Leute, aber sie können sagen: »Mein ganzes Leben besteht deshalb, weil es einen Schöpfer-Gott gibt, der mir das Leben schenkt. Er sagt mir: Mach etwas daraus! Nimm das Kapital (Leben) und lebe damit, aber nicht dir selbst, sondern zur Ehre Gottes. Dabei stelle ich mein Versagen fest, meine Fehler, mein falsches Handeln, ja oft meine Ohnmacht.
Wie gut aber, dass derjenige noch da ist, der mir das Leben gab. In der Abhängigkeit von ihm kann ich Vergebung und neue Freude erleben, auch wenn es Niederlagen gibt. Es ist Gnade, dass ich lebe, – ein unverdientes Geschenk Gottes. Ich bin ein Geschöpf Gottes, an dem dieser Gott sich erfreuen möchte. Ich weiß bei allem eigenen Versagen: Seine Gnade mir gegenüber ist unübersehbar. Er gab mir nicht nur das Leben, sondern beweist mir täglich seine Liebe, seine Fürsorge und seine Durchhilfe. Jochem Keil