Stellen Sie sich vor: Sie Glückspilz haben eine vierwöchige Weltreise gewonnen - inklusive der Flugkosten, 5-Sterne-Hotel-Unterbringung mit allem drum und dran. Hurra! Voller Vorfreude nehmen Sie Urlaub, packen Ihre Siebensachen und checken am Flughafen ein. Gleich werden Sie in fremde Welten abheben. Und das völlig kostenlos. Aber dann stehen Sie am Abflug-Gate vor dem engen Drehkreuz der Sicherheits-Schleuse. Vor dem Durchgang verlangt man von Ihnen, dass Sie ihr gesamtes Gepäck abgeben und auf das Rollband legen. Sogar Ihren unverzichtbaren Gürtel müssen sie abziehen! Und dann auch noch den unangenehmen Körperscanner durchschreiten. Also doch lieber die Weltreise sein lassen? Es geht kein Weg daran vorbei: Sie müssen erst alles aufgeben und das Kreuz passieren. Es gibt keine Ausnahme.
Mit dem Eingang ins Reich Gottes ist es ähnlich. Man kommt nicht »einfach so« hinein. Wir müssen alle eigenen Dinge aufgeben - sie vor dem Kreuz ablegen. Vielen ist diese göttliche Zugangsbedingung zu eng. Aber so hat Gott es verlangt. Durchmogeln geht nicht!
Martin Luther schreibt: »Die enge Pforte ist der Glaube, der den Menschen klein, ja zunichte macht, dass er an allen seinen Werken verzagen und nur an Gottes Gnade haften und alle anderen Dinge darüber fahren lassen muss. Viele sammeln ihre guten Werke wie in großen Säcken, hängen sie um sich und wollen also hindurch. Aber sie werden ebenso wenig hindurchgehen, wie das Kameltier durchs Nadelöhr gehen mag.«
Unvergebene Sünden gehen nicht durch! Selbstgerechtigkeit und Stolz gehen nicht durch. Liebe zur Welt geht auch nicht durch. Denn »alles Hohe muss erniedrigt werden« (Jesaja 40,4.5).
Andreas Fett