Kleider zerreißen - wer tut denn so was?! Ja, vielleicht für den Lumpensack, weil die alte Kluft ausgedient hat. Im alten Israel aber war das Zerreißen der Kleider, die man am Leibe trug, eine bedeutungsvolle Gebärde; es war ein Zeichen von Kummer, Trauer, Abscheu und Entsetzen oder auch Buße, wie zum Beispiel beim gottlosen König Ahab. Als ihm einmal der Prophet Elia ins Gewissen redete und ihm Gottes Gericht ankündigte, da zerriss der König erschreckt seine Kleider. Schade um das sicher kostbare Textil, denn darunter steckte immer noch der alte Ahab.
Betroffenheit und Entsetzen - da können wir Heutigen mitreden: - Terror, Katastrophen, Missstände ... Und an Bewusstmachern und Mahnern fehlt es auch nicht, wie zum Beispiel Peter Hahne mit seinem Buch »Schluss mit lustig«, mit dem er der deutschen Nation »die Leviten liest« (»Bild«-Zeitung). Wohl kaum wurde jemals über Buchseiten so einstimmig genickt, war eine Zeitanalyse so treffend. Sogar von höchster staatlicher Stelle gab es Lob.
Wenn auch der Autor die Katze nicht richtig aus dem Sack ließ, wird mancher gemerkt haben, worauf er hinaus will. Es geht um Gottes Gedanken mit uns Menschen, um unser sündiges Herz, um Jesus Christus, als den Ausweg aus unserer Misere. Ja, unser Schöpfer redet in dieser Zeit auf mancherlei Weise. Wer auf seine Stimme hört, sein Versöhnungsangebot in Jesus Christus annimmt, für den bedeutet »Schluss mit lustig« den Beginn einer ganz »unzeitgemäßen« Daseins- und Zukunftsfreude. Johann Fay