»Am liebsten wär ich tot!« Das sagte neulich nicht ein Neunzigjähriger, sondern ein Kind von sechs Jahren in einer Betreuungseinrichtung zu mir. Auf die Frage, warum er denn sterben wollte, sagte der Kleine: »Die Mitschüler nerven mich so!«
Ich fragte ihn, ob er wüsste, wohin er nach dem Tod kommen würde. Darauf meinte er: »In den Himmel.« Ich fragte weiter, woher er das wüsste. »Das haben mir meine Eltern gesagt, und im Himmel hab ich endlich Ruhe von den Nervereien«, war seine Antwort.
Dies Gespräch hat mich sehr nachdenklich gemacht. Mir tat der Junge leid, dass er unter diesen Umständen bis vier Uhr nachmittags in der Schule verbringen musste. Tag für Tag war er viele Stunden lang großem Kummer ausgesetzt. Da wollte er lieber sterben - mit sechs Jahren!
Hier soll nicht untersucht werden, ob er durch sein Verhalten provozierte. Es geht nur darum, dass auch von Kindern schon viel Leid erfahren wird.
Aber wie ist das mit dem In-den-Himmel-kommen? Gibt es da einen Automatismus? Kommen alle in den Himmel, die hier gewollt oder ungewollt ihr Leben beenden?
Die Bibel lehrt, dass die kleinen Kinder in den Himmel kommen, »denn ihrer ist das Himmelreich«. Aber wir anderen, die wir uns willentlich schon oft für das Böse entschieden haben, wir brauchen Vergebung dafür, wenn wir einmal hineingehen wollen. Und Vergebung können alle bekommen, nicht nur die einigermaßen Guten, sondern sogar die Allerschlimmsten. Weil Gott uns die Tür zum Himmel geöffnet hat, als Jesus Christus für unsere Sünden starb, darum können auch alle zu ihm kommen, die ihn darum bitten. Anna Schulz