Im Herbst 2002 wurde in 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union eine Erhebung zum Sicherheitsgefühl, zum Drogenproblem, zu Einstellungen zur Jugendkriminalität und zur Organisierten Kriminalität durchgeführt. Ca. 15.000 Personen sagten ihre Meinung über Kriminalität und Prävention in Europa. Die Einstellungen zu Ursachen und Prävention der Jugendkriminalität entsprechen in Deutschland weitgehend denen im übrigen Europa.
Der These »Junge Leute würden weniger Straftaten begehen, wenn ihnen durch Eltern oder Schule mehr Disziplin beigebracht worden wäre« stimmen ca. 80% der Befragten zu. Ähnlich hoch ist die Zustimmung zu der These »Junge Leute würden weniger Straftaten begehen, wenn sie besser erzogen wären«.
Warum tun wir es dann nicht? Wer erziehen will, muss Vorbild sein. Erziehen bedeutet, das menschliche Herz, das – wie die Bibel sagt – von Jugend auf böse ist, nicht sich selbst zu überlassen. Wenn Eltern und Erzieher Kinder vor Straftaten bewahren wollen, dann erziehen sie am besten nach den Maßstäben Gottes und nach seinen Ordnungen. Erziehen heißt, um die Kinder zu kämpfen und auch mit ihnen leiden. Ist Jesus Christus der Mittelpunkt meines Lebens, dann möchte ich auch sie genau dorthin bringen. Für was, wohin und wie soll ich aber erziehen, wenn ich kein Ziel und keinen Mittelpunkt habe?
Überlassen wir die Erziehung der Kinder nicht anderen. Machen wir sie zur »Chefsache« und suchen wir Gottes Beistand im Gebet und vertrauen wir uns seiner Gnade an! Wie viel Mühe hat doch Gott auch immer noch mit unserer »Erziehung«!
Joachim Boshard