Im Jahr 1453 wird Konstantinopel durch Sultan Mehmed erobert. Als die Truppen frühmorgens durch eine kleine Öffnung in die Stadt eindringen, ist sie praktisch erobert. So ein Szenario ereignete sich früher öfter. Sobald in der Mauer einer Stadt ein Riss (Bresche) entstand, war ihr Schicksal nahezu besiegelt. Genau aus dieser Situation stammt das Sprichwort »für jemanden in die Bresche springen«. Wenn ein Riss in der Mauer einer belagerten Stadt entstand, gab es nur eine Möglichkeit: Eine kleine Truppe musste sich opfern. Diese Truppe sprang in die Bresche und bekämpfte den Feind mit aller Entschlossenheit. Im Schutz dieser Truppe konnte der Riss wieder geschlossen werden und so die Stadt der Belagerung weiter standhalten. Für die Truppe allerdings, die »in den Riss getreten« war, gab es keine Hoffnung. Mit der Mauer im Rücken und dem Feind vor Augen war es nur eine Frage der Zeit, bis sie aufgerieben war.
Genau diese Situation beschreibt der heutige Vers aus der Bibel. Gott steht vor einer Stadt und sieht ihre Sünde. In seiner Liebe möchte er die Menschen verschonen, aber seine Gerechtigkeit fordert das Gericht über die Sünde. Der einzige Ausweg: Einer muss für die Menschen »in die Bresche springen«! Lange Zeit suchte Gott einen, der in den Riss treten könnte. Doch niemand konnte diese Aufgabe erfüllen, bis Jesus Christus in diese Welt kam. Er sprang für die ganze Welt in den Riss. Am Kreuz starb er stellvertretend für die Schuld der Menschen. Hinter diesem Mann am Kreuz herrscht Sicherheit, weil ihn das Gericht schon traf. Wer ihm sein Leben anvertraut, hat einen Helden, der für ihn in die Bresche gesprungen ist. Benjamin Franz