Die Lehrerin fragt die Schüler: »Wie nennt man das, wenn man in Eile ist, in Hektik, wenn ein Termin den anderen jagt?« Eine Schülerin antwortet: »Advent!« (Sie meinte Stress). Die Schülerin stellte nach ehrlicher Beobachtung den Zusammenhang her: Advent ist gleich Stress.
Die Adventszeit wird oft die besinnliche oder stille Zeit genannt. Man möchte sich auf das Wesentliche besinnen. Doch ist gerade diese Zeit voller Unruhe und Hektik. Viel Geld wird ausgegeben, viel Zeit wird investiert, bis für jeden das passende Geschenk gefunden ist. Über das Wesentliche im Leben nachzusinnen, gelingt wohl gerade in diesen Wochen kaum.
Advent heißt aber nicht Stress, sondern vielmehr Ankunft. Da stellt sich die Frage: Wer kommt bzw. kam an? Die gewaltige Botschaft der Bibel ist, dass Gott bei uns Menschen ankam. Er wurde Mensch wie wir, um uns ganz nahe zu sein. Ja, das Kind Jesus in der Krippe erinnert daran, dass Gott Mensch wurde. Sein außergewöhnliches Leben beweist es deutlich. Selbst seine Gegner mussten zugeben: »Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch!« Er zeigte übernatürliche, göttliche Macht. Seine Liebe zu den Menschen, die sich in praktischen Taten zeigte, war einzigartig.
Durch Jesu Tod tat Gott die Tür zu sich, zu seinem Reich, weit auf, damit auch wir bei ihm ankommen können. Bei Jesus können wir unsere Schuld abladen. Er nimmt uns an. Das kann heute geschehen. Advent erinnert uns daran, dass in Jesus Gott bei uns Menschen schon angekommen ist. Es liegt an uns, ob wir jetzt auch bei ihm ankommen. Manfred Herbst