Das Schneegestöber wird immer dichter. Während ich mittags noch bei strahlendem Sonnenschein den Anblick der Niagarafälle genossen habe, kann man nun – knapp vier Stunden später – kaum noch die Hand vor Augen sehen. Als der Bus endlich durch das Verkehrschaos zum Flughafen in Buffalo gelangt, folgt die große Enttäuschung: Aufgrund der Wetterverhältnisse musste der Flugverkehr eingestellt werden. Für heute besteht keine Möglichkeit mehr, zurück nach New York zu fliegen, wo ich zur Zeit ein Praktikum absolviere. Ich habe keine andere Wahl als mir ein Hotel zu suchen und den nächsten Tag abzuwarten. Auf die Frage, ob die Fluggesellschaft die Kosten für das Hotel übernehme, schüttelt der freundliche Schalterangestellte den Kopf: »It’s an act of God …«.
Mit dem Begriff »act of God« umschreibt dieser Amerikaner das, was wir »höhere Gewalt« nennen. Meistens handelt es sich dabei um Naturkatastrophen wie Erdbeben, Sturmfluten oder Schneestürme. Doch die wörtliche Übersetzung lautet: »Handeln Gottes«. Interessant, dass das Handeln Gottes fast ausschließlich mit negativen Inhalten belegt wird. Ist denn Gott für unsere Katastrophen verantwortlich? Das Gegenteil ist der Fall: Gottes Wille ist es, uns Menschen vor der größten Katastrophe unseres Lebens zu retten. Er will uns davor bewahren, aufgrund unserer Schuld und Sünde für alle Ewigkeit verloren zu gehen. Daher besteht das wichtigste Handeln Gottes in der gesamten Weltgeschichte darin, in Jesus Christus Mensch zu werden und am Kreuz die Strafe für unsere Schuld zu bezahlen. Im Glauben an Jesus Christus bekommt sein Handeln für mich ganz persönlich Gültigkeit.
Andreas Droese