Der Betonpfeiler des Gartenzauns kam langsam auf mich zu, und genau in diesem Moment musste ich erkennen, dass ich ihm nicht mehr entkommen konnte. Mein Auto war ins Rutschen gekommen, und ich konnte an dem Geräusch, das der Betonpfeiler bei dem Zusammenstoß mit meinem Kotflügel machte, nur daran denken, dass ich mir den Schaden lieber nicht ansehen wollte.
Als ich dann zu Hause in meinem Zimmer saß und den Unfall in Gedanken noch mal durchging, musste ich daran denken, dass ich versucht hatte, gegenzulenken. Ich war auf die Bremse getreten, dennoch konnte ich den Ausgang nicht mehr ändern. Mir fiel ein, dass es auch in unserem Leben manchmal Umstände gibt, in denen wir die Kontrolle verlieren. Umstände, deren Ausgang wir vielleicht kennen, den wir aber nicht ändern können. Solche Situationen rauben uns den Verstand, wir sehen nicht ein, dass wir machtlos sind. Irgendetwas muss man doch tun können. Doch genau in solchen Situationen offenbart sich uns Gott mit all seiner Herrlichkeit und Macht. Er möchte uns aus unserer Hilflosigkeit reißen und uns wissen und erkennen lassen, dass er alles in seiner mächtigen Hand hat. Vielleicht sieht es manchmal so aus, als ob Gott uns vergessen hätte. Als ob er sich nicht um unsere Probleme kümmert. Als ob ..., ja, als ob ihm ein »Ausrutscher« passiert wäre. Doch wir können sicher sein: Nichts gerät bei ihm außer Kontrolle! Gott will nie unser Unglück, sondern mit uns gemeinsam durch diese schwierigen Zeiten gehen. Hoffnungsvoll und mit Zukunftsperspektive. Er kennt unsere Ohnmacht, unsere Tränen und hat ganz und gar »Gedanken des Friedens« mit uns. Elisabeth Freinhofer