Im Namen des Christentums sind schon viele Gräueltaten begangen worden. So wurden »Kreuzzüge« geführt, um Länder zu erobern. Im Zeichen des Kreuzes hat man Menschen verfolgt, gefoltert und verbrannt. Solche, die sich selbst als Christen bezeichnen, betrügen, unterdrücken, missbrauchen, verletzen oder töten andere. Auch zwischen einzelnen Gruppen innerhalb des christlichen Spektrums herrscht in manchen Regionen, z. B. in Nordirland, erbitterte Feindschaft. Sollte man eine Religion, die diese negativen Begleiterscheinungen mit sich bringt, nicht besser abschaffen? Doch kann man die Schuld an diesen Dingen tatsächlich dem Christentum zurechnen? Oder sind es nicht vielmehr die Auswüchse einer verdorbenen Menschheit, und zwar ganz unabhängig vom Einfluss des Glaubens?
In Wirklichkeit stehen die biblischen Lehren all diesen Auswüchsen total entgegen. Stellen Sie sich nur einmal vor, alle Menschen würden einen Tag die Zehn Gebote halten! Einen Tag lang würde jeder Mensch auf der Welt seine Verantwortung vor Gott erkennen, seinen Nächsten lieben wie sich selbst, nicht stehlen, nicht fremdgehen, nicht neiden, nicht verleumden, die ältere Generation achten, nicht töten ... Wäre die Welt dann besser oder schlechter? Und wenn jeder Mensch, der sich Christ nennt, die Lehren Christi umsetzte, nämlich sogar seine Feinde zu lieben, ihnen Gutes zu tun, sie zu segnen, ihnen zu vergeben, wäre diese Erde dann nicht ein besserer Ort?
Wer das Christsein als Deckmantel für die Durchsetzung seiner eigenen Interessen missbraucht, entlarvt sich in Wirklichkeit als Feind von Jesus Christus. Wer Jesus hingegen wirklich nachfolgt, verfolgt auch – in aller Demut und Unvollkommenheit – die Ziele, die Jesus bestimmt hat.
Markus Majonica