Im Briefkasten lag eine Postkarte mit der Aussage: »Gute Nachrichten brauchen schon mal etwas länger, bis sie den Empfänger erreichen!« Das Bild auf der Karte zeigte eine an das Ufer geschwemmte Flaschenpost.
Ich las: »Schon sehr, sehr lange habe ich mir vorgenommen, Dir zu schreiben. Du hast mir mal einige Aufkleber mit dem Spruch geschickt: ›Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen!‹ Einen davon hatte ich sofort auf die Rückseite meines Handys geklebt. Zu der Zeit ging es mir gar nicht gut. Ich hatte einfach keinen Bock mehr auf das Leben. So jedenfalls konnte es auf keinen Fall weitergehen. Die Krankheit und noch viel mehr meine Sucht kotzten mich an. Allem war ich hilflos ausgeliefert. Irgendwie glaubte ich immer noch an Gott; aber gebracht hatte es mir offensichtlich gar nichts. So sagte ich schließlich zu Gott: ›Ich will nicht mehr, dass du Teil meines Lebens bist‹. Ich wollte meine eigenen Wege gehen und bin von zu Hause abgehauen. Als ich außerhalb unseres Dorfes war, wollte ich telefonieren. Also holte ich mein Handy aus der Tasche, und da sah ich den Vers auf dem Aufkleber. Dieser Vers traf mich mitten ins Herz. Mir wurde in diesem Augenblick klar, egal wie weit ich jetzt weglaufe, Gott wird mich nicht aufgeben und mich nicht verlassen. Der Vers traf mich so sehr, dass ich weinte und mein ganzes Herz vor Gott ausschüttete. Ich habe ihm einfach ganz ehrlich alles gesagt. ER hat mir in diesem Moment neuen Mut gegeben, weiter mit ihm mein Leben zu führen. Ich bin dann umgekehrt und wieder nach Hause gegangen. – Du siehst, Gott hat Dich gebraucht, um mich vor einem riesigen Fehler zu bewahren.« Detlef Kranzmann