Thomas muss als Konfirmand zur Kirche gehen. Als er nach Hause kommt, fragt ihn der Rest der Familie: »Na, worüber hat denn der Pfarrer gepredigt?« »Über Sünde!«, kam es missmutig heraus. »Und, was meinte der Pfarrer?« Der kurze Kommentar von Thomas: »Er war dagegen!« Ist diese kleine Anekdote nicht ein Spiegelbild des Menschen heute? Von Gott und seinen Dienern hier auf der Erde kann man doch nur eine verneinende Einstellung erwarten, die alles verurteilt, was Spaß macht. »Gott und Christsein ist anscheinend gegen alles, was Spaß macht«, höre ich öfter in Gesprächen mit Menschen. Obwohl die Auswirkungen der Sünde in unserer Zeit in der Öffentlichkeit deutlicher zu Tage treten als jemals zuvor, wehrt sich der Mensch gegen dieses verhasste Wort: Sünde!
Ich las in einem Buch: »Wir sind in unserer Gesellschaft dahin gekommen, dass wir Lüge und Betrug als Geschicklichkeit sehen. Da wird der treue Ehemann zu einem verstaubten Trottel, und Schweinekerle zu Männern von Welt! Da werden Massenmörder zu Volkshelden! Da nennt man Beihilfe zum Betrug ‘Freundschaftsdienst’.« Und ich ergänze: Da werden bekannte Persönlichkeiten mit ihrer völlig kaputten Lebensdevise zu Idolen und Leitfiguren einer ganzen Generation. Da spielen plötzlich neben den elf Spielern einer Fußballmannschaft auch noch »Schwalben« mit! Sünde ist nicht in erster Linie ein Verhalten, sondern eine Befindlichkeit. Warum sündigen Menschen? Ganz einfach, weil sie Sünder sind. Ist unsere Lage also hoffnungslos? Nein! Wegen unserer Sünde ist Jesus Christus auf diese Erde gekommen und hat unsere Sünde am Kreuz gesühnt! Aber: Nur wer persönlich JA sagt zu seiner Schuld und zu Jesus Christus, erlebt Sündenvergebung! Rudolf Gerhardt