Altes und Neues Testament

»Warum steht eigentlich das Alte Testament noch in unseren Bibeln? Ist das nicht das Buch für die Juden? Und wurde es nicht durch das Neue Testament überholt? Genügt es nicht, an Jesus zu glauben, wie er im Neuen Testament beschrieben wird?« So fragen manche, und es stimmt, dass der Glaube an Jesus Christus das Entscheidende ist. Trotzdem brauchen wir das Alte Testament, weil es von dem gleichen Gott redet wie das Neue, und weil wir dort erfahren, wie Gott die Welt sehr gut erschaffen hatte, wie sie aber durch Sünde und Ungehorsam verdorben wurde und weshalb unbedingt ein Retter und Erlöser nötig wurde.
Außerdem hat man das Alte Testament das Bilderbuch zum Neuen genannt. Die vielen - oft sehr interessanten Geschichten illustrieren sozusagen die lehrmäßigen Aussagen des Neuen Testaments. Und weil wir glauben, dass Gott beide Testamente in ihren Grundsprachen genauso wollte, wie sie sind, brauchen wir nur möglichst genaue Übersetzungen. Dann gewinnen wir beim Lesen ein immer klareres Bild von den Gedanken Gottes über sich selbst, über die Welt und über uns Menschen. Und was könnte wichtiger sein? In spätestens 100 Jahren zählt nur noch, was Gott von uns hält, nicht, was wir oder andere Menschen über uns gedacht haben.
So finden wir im Alten Testament Personen, die uns zeigen, wie wir handeln sollen, oder was wir besser unterließen. Oft denkt man dann: So hat es der Herr Jesus Christus viele hundert Jahre später auch getan! Solche Leute erinnern uns an ihn. In den folgenden Tagen werden wir uns einmal mit Joseph, dem Urenkel Abrahams, befassen. Bei ihm wird das eben Gesagte besonders deutlich. Hermann Grabe