Ein Mann ging morgens zur Arbeit. Als er beim Nachbarn vorbeikam, sah er es gleich: ein neues Auto! Genau das gleiche Fahrzeug hatte er sich selbst vor wenigen Wochen angesehen. Doch als er den Preis sah, beschloss er, bei seinem alten Auto zu bleiben. Mit diesen Gedanken ging er in die Firma. Seine Frau traf später beim Einkaufen auf ihre Nachbarin. Wie die sich wieder herausgeputzt hatte! Neid stieg in ihr hoch. Zu Hause angekommen rief sie ihren Mann in der Firma an. Bei der Nachbarsfamilie stand das schönere Auto, sie hatten die teureren Kleider und viel mehr Geld ...
Das ist ein sicheres Rezept, um die Grundlage für einen absolut schlechten Tag zu legen. Wie viel Leid und Elend hat dieses neidvolle Vergleichen mit anderen schon hervorgerufen! Ein weiterer Aspekt sind die Auswirkungen auf die mitmenschlichen Beziehungen. Wie wirkt sich der Neid auf den Freundes- und Bekanntenkreis aus? Würden Sie es schätzen, von Menschen aus Ihrem Umfeld immer wieder mit neidvollen Blicken, Gedanken und Worten konfrontiert zu werden?
Durch die Bibel können wir eine andere Perspektive gewinnen. Ich muss mich nicht mit anderen Menschen vergleichen. ICH bin ICH, so wie mich Gott geschaffen hat. Er hat sich etwas dabei gedacht, als er mir bestimmte Fähigkeiten gegeben hat und andere nicht. Auf Reichtum und Besitz kommt es nicht in erster Linie an. Ich darf zufrieden sein mit dem, was Gott mir gibt. Die mir anvertrauten Gaben und Fähigkeiten darf ich zu Gottes Ehre benutzen und ausleben. So verliert dieses unheilvolle Vergleichen mit anderen seinen Sinn – ja, ich kann mich sogar mit anderen Menschen freuen, wenn sie etwas haben, was ich mir nicht leisten kann! Waltraud Baumann