Seit dem letzten Jahr sind wir Besitzer eines Crosstrainers. Ein tolles Gerät! Beine und Arme werden bewegt, und man muss noch nicht einmal das Haus verlassen. Unser Modell hat eine Steuerung, mit der man allerlei individuell einstellen kann. Besonders schön finde ich, dass auch die (mühevoll) verbrauchten Kalorien angezeigt werden.
Einmal habe ich in einer Stunde 651 Kalorien abgearbeitet. Stolz und mit gutem Gewissen setzte ich mich an den Esstisch. Doch dann schaute ich mir die Kalorienangaben auf den Verpackungen an und stellte mit Schrecken fest, dass die gerade verbrauchte Energiemenge gut und schön war, allerdings in keinem Verhältnis zu dem stand, was ich – z. T. unbewusst – an mehr oder weniger offenen Kalorien häufig zu mir nehme.
Ähnlich wie mit den Kalorien ist es mit der Sünde. So, wie eine Tüte Chips schnell gegessen ist, ist eine Sünde schnell geschehen. Anders als mit der Kalorie kann ich aber keine Sünde abarbeiten. Man kann sie mit keinem Crosstrainer der Welt ungeschehen machen. Auch wenn wir manchmal denken, dass unsere guten Taten begangene Verstöße gegen Gottes Gebote doch irgendwie ausgleichen müssten, baut sich durch jede Auflehnung gegen Gott und jede Lieblosigkeit gegen Menschen ein immer größerer Ballast auf, den man am Ende zu verantworten hat. Anders als beim Essen kann ich hier nicht durch ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung eine ausgeglichene Bilanz herstellen. In Bezug auf die Sünde kann man auch nicht abnehmen. Sie muss einem vielmehr abgenommen werden. Das kann nur einer, der wirklich dafür einen Ausgleich geschaffen hat, indem er die Folge der Sünde, den Tod, freiwillig an unserer Stelle auf sich genommen hat. Markus Majonica